Der WCAG-Test

Der BIK WCAG-Test (Web) ist ein Verfahren für die umfassende und zuverlässige Prüfung der Barrierefreiheit von Websites und Webanwendungen auf Basis der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.1), dem internationalen Standard für barrierefreies Webdesign. Der BIK WCAG-Test (Web) umfasst 60 Prüfschritte und wird von den Prüfstellen des BIK BITV-Test-Prüfverbunds durchgeführt.

Der BITV- und der WCAG-Test basieren auf einem gemeinsamen Prüfverfahren. Dies ist möglich, da auch der BITV-Test die Anforderungen der WCAG 2.1 prüft, die in das Kapitel 9 (Web) der EN 301 549 übernommen wurden (auf Konformitätslevel A und AA).

Weitere Informationen: Der WCAG-Test

Die Entwicklung des WCAG-Tests im Rahmen des BIK-für-Alle-Projekts

(Dokumentation aus dem Jahr 2017)

In den ersten Projektjahren hat BIK für Alle ein Verfahren zur Prüfung der Zugänglichkeit von Webseiten auf Basis der international anerkannten Richtlinien, den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.0, entwickelt.

Wozu einen WCAG-Test?

Mit dem BITV-Test gibt es seit Jahren ein Prüfverfahren, das die Anforderungen der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) handhabbar und ihre Umsetzung überprüfbar macht. Der BITV-Test hat sich in Deutschland zu einem anerkannten Prüfverfahren entwickelt.

Akteure, die nicht der BITV unterliegen, oder Unternehmen, die international tätig sind, orientieren sich jedoch eher an den W3C-Richtlinien, den WCAG. Auch aufgrund europäischer Richtlinien besteht ein Bedarf, eine Bewertung von Webseiten gemäß des internationalen Standards zu ermöglichen.

Wie wird im WCAG-Test bewertet?

Da die WCAG hinsichtlich Konformität das Konzept erfüllt/nicht erfüllt verfolgen, spiegelt sich dies auch im WCAG-Test wider – genauer gesagt in der Auswertung des Tests.

Jeder Prüfschritt wird von den Prüfern mit einer von fünf Bewertungsalternativen (erfüllt, eher erfüllt, teilweise erfüllt, eher nicht erfüllt und nicht erfüllt) bewertet. Alle Prüfschritte, die während der Prüfung mit teilweise erfüllt oder schlechter bewertet wurden, werden als nicht erfüllt betrachtet. Alle Prüfschritte, die mit eher erfüllt bewertet wurden, werden auf erfüllt gemappt. Das Mapping der mit eher erfüllt bewerteten Prüfschritte auf erfüllt schafft eine gewissen Toleranz bei der Bewertung, denn schließlich soll Konformität auch nach WCAG erreichbar sein.

Die Ergebnisdarstellung des WCAG-Tests wird also aufführen, welche Erfolgskriterien erfüllt bzw. welche nicht erfüllt sind – und zwar für jede getestete Seite. Eine getestete Seite ist konform, wenn alle Erfolgskriterien erfüllt sind.
Die Konformität kann gemäß WCAG nur für einzelne Seiten definiert werden. Trotzdem soll es der Test ermöglichen, eine Aussage über den gesamten Webauftritt zu machen. Dies erfolgt, indem man eine repräsentative Seitenauswahl testet.

Wie kann der Anbieter einer Website zukünftig die WCAG-Konformität nach außen darstellen?

Die WCAG gibt vor, wie eine Konformitätserklärung aussehen soll. Bestimmte Informationen, wie z.B. Prüf-Datum und Konformitätsstufe, sollen enthalten sein. Auch die geprüften Seiten sollen gelistet werden.

Nach einem erfolgreichen WCAG-Test können Webanbieter ihre WCAG-Konformität auf einer extra Seite mit 'Informationen zur Barrierefreiheit' zur Verfügung stellen. Im Projekt wurden konkrete Hinweise entwickelt, wie eine solche Konformitätserklärung nach WCAG aussehen kann. Ausführliche Hinweise bietet die Rubrik Konformitätserklärung nach WCAG.

Wie erfolgte 2017 die (Weiter-)Entwicklung des BITV-/WCAG-Tests?

Die Neustrukturierung und Überarbeitung der Prüfschritte haben wir mit Unterstützung eines Fachkreises durchgeführt. Der Austausch fand über einen speziell eingerichteten Mailverteiler und den WCAG-Expertenworkshop statt.

Die durchgeführten Änderungen bezüglich der Prüfschrittstruktur wurden auf bitvtest.de in der Rubrik Überarbeitung von Prüfschritten im Jahr 2017 veröffentlicht.